Biografie zu Edward Craven Walker
Erfinder der Lavalampe
Wenige kennen seinen Namen – aber wohl jeder hat sich bereits dem meditativen und kontemplativen Formenspiel einer Lavalampe hingegeben. Edward Craven Walker ist ihr Erfinder und die Idee kommt ihm Ende der 1950er / Anfang der 1960er Jahre an einem ungewöhnlichen Ort. Seine einzigartige Lebensgeschichte, spiegelt sich auf faszinierende Art und Weise in seinen ikonischen Lavalampen wider. Walkers Leben bietet eine einzigartige Mischung aus Abenteuer, Erfindungsgeist und kulturellen Einflüssen. Bei TAGWERC erfahren Sie, was zur Geburt eines der bekanntesten Symbole der 1960er Jahre führte.
Vom Kriegspiloten zum Pionier
Edward Craven Walker, am 4. Juli 1918 in Singapur, einer ehemaligen Kolonie Großbritanniens, geboren, führt im Zweiten Weltkrieg mit einer De Havilland DH.98 Mosquito Maschine unbewaffnete Aufklärungsflüge über Deutschland durch und fertigt Fotoaufnahmen für die Alliierten an. Noch während des Krieges trifft Walker auf einem britischen Fliegerstützpunkt auf eine Frau, die seiner erste Ehefrau wird. Marjorie Bevan Jones ist als freiwillige Helferin bei der Women’s Auxiliary Air Force tätig und führt während dieser Zeit ein Tagebuch, das 2005 unter dem Titel ‚Pieces of cake the diary of a wartime WAAF 1940-1942‘ erscheinen wird.
Anfang und Ende einer Leidenschaft
Nach dem Krieg arbeitet Craven zunächst als Pilot weiter. Privat ist er leidenschaftlicher Nudist und eröffnet schließlich einen FKK-Campingplatz in Matchams in der englischen Grafschaft Hampshire. Seine Leidenschaft für Nacktheit teilen offenbar viele, denn der Campingplatz wird zu einem der größten Englands. Seine Frau Marjorie ist hiervon jedoch weniger angetan. Obwohl das Paar drei gemeinsame Kinder hat, trennen sie sich.
Füllungen und Formen
Eines Abends nach Feierabend besucht Craven einen Pub in New Forest, einem Örtchen im Süden Englands. Hier entdeckte er eine Art Maschine, die aus einer Eieruhr und einer Glühlampe, auch als Glühbirne bekannt, bestand und von einem Gast angefertigt war. Craven ist fasziniert von dessen Wirkung und sieht hierin Potential. Er richtet sich im Gartenhaus eine Werkstatt ein und experimentiert nach der Arbeit und am Wochenende mit unterschiedlichen Materialien: Füllungen und Glasflaschen in verschiedensten Formen. Schließlich findet er in der Tree Top Orangensaftflasche die perfekte Form, die schließlich der Ur-Lavalampe ‚Astra‘ ihre Form gibt, die sie bis heute behalten hat.
Symbol der 1960er Jahre
Als Form und Funktion funktionieren, gründet Craven die Firma Crestworth. Aus einem kleinen Gebäude im Industriegebiet von Poole heraus, versorgt der Erfinder 40 Jahre lang die Welt mit seinem Objekt, das für psychedelische Erlebnisse sorgt. „Wer die Lampe kauft, braucht keine Drogen“, resümiert Craven und ergänzt: „Es ist wie ein Lebenskreis. Es wächst, bricht zusammen, stürzt ab und dann geht es wieder von vorne los.“
Die Lavalampe – Cravens Lebenswerk
Anfang der 1990er Jahre gehen Craven und seine inzwischen vierte Ehefrau Christine Craven Walker eine Partnerschaft mit Cressida Granger und David Mulley ein. Granger hatte die Lavalampen bereits seit den 1980er Jahren in ihrem Second Hand Shop in London verkauft. Im Jahre 1992 wird der Firmenname in ‚Mathmos‘ geändert, doch der Firmensitz in Poole bleibt bestehen und Craven bis zu seinem Lebensende am 15. August 2000 Berater von Mathmos.
Designs
- 1963
Astro Lavalampe, Mathmos
Ausstellungen
- 2018
Astro Lavalampe in der Ausstellung 68. Pop & Protest
- 2018