Vilbert Stuhl für Ikea
Design 1993 / 1994
Für das schwedische Möbelhaus Ikea entwarf Verner Panton Mitte der 90er Jahre Vilbert. Der Stuhl setzte sich aus vier miteinander verschraubten MDF-Platten zusammen. Für gerade einmal 150 Deutsche Mark wurde er in zwei Farbvarianten verkauft. Ikea-Inhaber Ingvar Kamprad hatte damals die Idee, zu dem üblichen Angebot exklusiv für Ikea gestaltete Möbelstücke von renommierten Designern an seine Kunden zu bringen.
Limitierte Auflage
Passend zur Ikea-Unternehmensphilosophie sollten diese Designmöbel verhältnismäßig günstig und damit für alle erschwinglich sein. Trotzdem wurde die Auflage limitiert, was natürlich dazu führte, dass zusätzlich die Begehrlichkeit für diese Möbelstücke wie Vilbert gesteigert wurde. Rund 3.000 Vilbert-Stühle wurden weltweit verkauft und waren entsprechend schnell vergriffen. Ich erinnere mich noch an den Ikea-Katalog von 1995|96, der Vilbert in einer ganze Reihe anderer Stuhlmodelle zeigte. Unscheinbar, fast schon unspektakuläre war die Abbildung. Der Preis etwas höher als die anderen Stühle, aber immer noch verhältnismäßig erschwinglich. Auch der Name des Designers war im Katalog nicht verewigt. Wer hätte damals gedacht, dass Ikea-Möbel wie dieser Stuhl einmal Sammlerwert haben oder gar in einem Museum ausgestellt werden würden?
Möbel für die Menschheit
Tatsächlich wurde Vilbert vom 3. April bis 12. Juli 2009 erneut ausgestellt. Diesmal allerdings nicht in der Sitzmöbelabteilung des schwedischen Einrichtungshauses, sondern in der Pinakothek der Moderne in München, einem der größten Sammlungshäuser Europas mit Museen für Kunst, Graphik, Architektur und Design. Für die Neue Sammlung wurde Ikea-Design zusammengetragen und in der Ausstellung „Democratic Design“ gezeigt. Unter dem Motto „Möbel für die Menschheit“ war dies die erste Ausstellung des schwedischen Möbelriesen überhaupt in einem Museum. Da durften Verner Panton und Vilbert natürlich nicht fehlen. Probesitzen übrigens diesmal nicht erwünscht.